Kieferorthopädie

Als Fachgebiet der Zahnmedizin befasst sich die Kieferorthopädie mit der Diagnostik, Prophylaxe und Therapie von Zahn- und Kieferfehlstellungen, funktionellen Abweichungen sowie Fehlbildungen der Kiefer und des Gesichts.

Wann ist eine kieferorthopädische Behandlung notwendig?
Keine einfache Frage, denn es gibt sehr viele verschiedene Befunde, und nicht alle sind in jedem Falle behandlungsbedürftig. Generell kann man zwei Gründe für eine kieferorthopädische Behandlung unterscheiden:

 

Medizinische Gründe

Behandlung unsichtbare Zahnspange im Erwachsenenalter - Dr. Carsten Falcke

Eine Behandlung ist angezeigt, wenn Schäden drohen oder spätere Behandlungen vermieden werden können. Einige Beispiele:
Zähne wurden entfernt, andere Zähne haben sich unkontrolliert bewegt.

  • Die Zahnstellung verhindert eine einwandfreie Zahnhygiene.
  • Der Zusammenbiss ist gestört.
  • Die Zähne haben keinen Kontakt ("offener Biss").
  • Das Sprechen ist behindert ("Lispeln").
  • Vorstehende Zähne, Abbeißfunktion und Lippenschluss sind gestört.

 

Ästhetische Gründe

Sie fühlen sich wegen des Aussehens Ihres Gebisses oder Ihrer Kiefer gestört? Auch dies ist natürlich ein wichtiges Anliegen, denn das Aussehen vor allem des Gesichts beeinflusst ganz wesentlich unsere Akzeptanz in der Gesellschaft. Wenn Sie im Zweifel sind, sollten Sie einen Kieferorthopäden oder Ihren Zahnarzt um Rat fragen.

Zur Korrektur von Zahnfehlstellungen werden festsitzende und herausnehmbare Apparaturen ("Zahnspangen“) verwendet.

Eine solche Behandlung kann sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen erfolgreich vorgenommen werden.

Fehlstellungen der Kiefer werden bei Kindern und Jugendlichen mithilfe orthopädischer und funktioneller Geräte behandelt. Ist das Wachstum abgeschlossen oder liegen sehr ausgeprägte Abweichungen vor, wird die Therapie in enger Kooperation mit der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie durchgeführt.

Tatsächlich gibt es heute überhaupt keine Altersbeschränkung für kieferorthopädische Behandlungen mehr, und die Erwachsenenbehandlung birgt auch keine wesentlich größeren Risiken als diejenige von Kindern und Jugendlichen. Die Behandlungsdauer ist in der Regel etwas länger und die Behandlungen werden häufig durch vorherige Zahnverluste, Zahnersatz oder durch eine vorher abgelaufene Parodontitis verkompliziert - aber nie unmöglich!

Selbst eine extreme Kieferfehlstellung wie ein vergrößerter Überbiss des Oberkiefers mit weit vorstehenden Schneidezähnen und fliehendem Kinn sind in Zusammenarbeit mit einem speziell ausgebildeten Kieferchirurgen korrigierbar.